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Georginenplatz in Warnemünde

Der neu gestaltete Georginenplatz in Warnemünde erstrahlt in frischem Glanz und erfreut Anwohner wie Passanten bereits seit längerem (DWM berichtete). Heute wurde das gärtnerische Kleinod ganz offiziell von Ute Fischer-Gäde eingeweiht. "Ein toller Tag für Warnemünde und die Warnemünder, die lange darauf gewartet haben, dass der Georginenplatz wieder zu einem Schmuckstück wird", betonte Rostocks Senatorin für Stadtplanung, Bau, Klimaschutz und Mobilität.

Der Georginenplatz, der bereits in den 1920er Jahren ein beliebter Ort zum Flanieren war, hat seine historische Anmutung wiedererlangt. Das zuständige Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen hat sich bei der Neugestaltung des denkmalgeschützten Areals an der Optik jener Zeit orientiert: Ein durch Bäume gerahmter Rasen und eine zentrale Baumgruppe prägen nun das Bild. Betonplatten und -mauern wichen einem geschwungenen, naturverträglichen Weg mit Bänken, die an die ursprünglichen Planungen erinnern. Schmuckbeete, deren Pflanzen im Frühjahr und Sommer wechseln, wurden angelegt und mit einer Tröpfchenbewässerung ausgestattet.

Eine besondere Herausforderung bei der Sanierung war der Umgang mit der Historie und dem alten Baumbestand - 150 bis 180 Jahre alte Linden. Diese sollten auf Wunsch vieler Warnemünder unbedingt erhalten bleiben. Die Landschaftsarchitekten vom Büro Henschel & Kubiziel und Alpina Landschaftsbau fanden die passenden Lösungen, um den historischen Charakter zu bewahren und gleichzeitig eine offene und lichte Oase zu schaffen.

Heute prägen die namensgebenden Georginen - besser bekannt als Dahlien - den Sommerflor des Platzes. Der sanierte Georginenplatz lädt mit seiner ruhigen, intimen Atmosphäre und den intensiven Farbtupfern der Dahlien zum Verweilen ein. Die großen Bäume spenden angenehmen Schatten, während rund 1.500 Bodendecker und niedrige Strauchpflanzen sowie 65 Heckenpflanzen dem Platz Struktur und Fülle verleihen. In den Schmuckbeeten haben bereits 70 Gräser und 1.600 Frühblüher Wurzeln geschlagen, während 1.750 Blumenzwiebeln in den Rasen- und Bodendeckerflächen stecken. 1.100 Quadratmeter Rollrasen sorgten für eine schnelle Begrünung, quasi über Nacht. Kürzlich wurde der Frühjahrsflor gegen 600 Dahlien getauscht. Insgesamt durchziehen 270 Meter lange Tropfschläuche die Schmuckbeete. Die Kosten für die denkmalgerechte Sanierung inklusive Pflege belaufen sich auf rund 330.000 Euro.

Der Georginenplatz steht als Bestandteil des Denkmalbereichs "Historischer Ortskern Warnemünde" unter Denkmalschutz. Dieser Schutz umfasst alle Bestandteile und Bäume aus der Anlagezeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie die Umgestaltungsetappe im Zuge der Regulierung des südlichen Teils der Georginenstraße bis Ende der 1920er Jahre. Besonders wertvoll sind die fast 200 Jahre alten Bäume im westlichen und südlichen Abschnitt sowie die fast 100 Jahre alten Bäume im nördlichen und östlichen Abschnitt. Der Platz wird von ein- bis zweigeschossigen traufständigen Wohnhäusern eingerahmt, die in den 1840er Jahren errichtet wurden.

Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Anwohner berichten, dass der frisch sanierte Georginenplatz zunehmend zur Hundetoilette verkommt. "Es sind tatsächlich vor allem die Einheimischen, die hier mit ihren Hunden Gassi gehen und deren Hinterlassenschaften oft einfach liegenlassen", weiß Ekkehard Romeike, Vorsitzender des hiesigen Seniorenausschusses. Verräterische Spuren auf dem Rasen sind bereits erkennbar. Obwohl es Spender für Kotbeutel gibt, werden diese oft leergeräumt und der Inhalt zweckentfremdet. Eine Anwohnerin berichtet zudem, dass nicht nur Hunde den Platz als Urinal nutzen.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Georginenplatz eine grüne Oase und ein Ort der Erholung für Warnemünde, der durch seine gelungene Sanierung wieder zu einem Schmuckstück geworden ist.

Quelle: "Der Warnemünder"